Deutsch-westafrikanisches Forschungsprojekt WASCAL ist eine internationale Organisation – Koordination der Deutschen Partner liegt beim Zentrum für Entwicklungsforschung

WASCAL – das West African Science Service Center on Climate Change and Adapted Land Use ist ein gemeinsames Projekt von 10 westafrikanischen Staaten und deutschen Forschungseinrichtungen. Finanziert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), wird das Projekt am Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn ausgeführt, mit dem Ziel eine dauerhafte Forschungseinrichtung in Westafrika zu schaffen, die als regionales Klimaservicezentrum fungiert. Mit der Bestätigung durch sechs der zehn beteiligten westafrikanischen Partnerländer und der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS, ist WASCAL nun offiziell als regionale internationale Organisation gegründet worden.

Nachhaltige Strukturen schaffen – Klimakompetenz in Westafrika langfristig steigern

Basierend auf klimarelevanten Forschungsergebnissen sollen die westafrikanischen Länder in die Lage versetzt werden, Entscheidungen für eine nachhaltige Land- und Wassernutzung treffen zu können. „Forschungsprojekte sind in der Regel auf einen befristeten Zeitraum angelegt. Das bedeutet aber, dass mit dem Ende des Projektes auch die Wissenschaftler, und damit die Ergebnisse und die Infrastruktur, das Forschungsgebiet wieder verlassen. Mit der Etablierung von WASCAL als regionale internationale Organisation soll sichergestellt werden, dass sowohl Forschungsergebnisse als auch Forschungsinfrastrukturen langfristig in Westafrika zugänglich und nutzbar sind“, erklärt Professor Dr. Paul Vlek, Direktor von WASCAL und des Zentrums für Entwicklungsforschung in Bonn. Dies bedeutet aber auch, dass sich die Partnerländer ab 2013 mit steigenden Anteilen an der Finanzierung von WASCAL beteiligten werden. „In Zukunft wird WASCAL als Klimazentrum eine gemeinsame Ressource für die westafrikanischen Staaten sein, finanziert durch die beteiligten Länder und internationale Geldgeber“, erläutert Vlek weiter.

Daten, Experten und technische Infrastruktur für Westafrika

Der Klimawandel stellt für Westafrika eine Herausforderung dar. Obwohl Afrika der Kontinent mit den geringsten Schadstoffemissionen ist, wird er voraussichtlich von den Folgen des Klimawandels besonders stark betroffen sein. Bislang fehlen in Westafrika nicht nur umfassende Daten zum Klimawandel, sondern auch die technische Infrastruktur und Experten, um die Daten auszuwerten und Schlüsse daraus zu ziehen. Daher setzt WASCAL auf drei Komponenten: In zehn Graduiertenschulen an Universitäten der Partnerländer werden Masterstudenten und Doktoranden ausgebildet. In einem interdisziplinären Forschungsprogramm untersuchen deutsche und westafrikanische Forscher Fragen zur Land- und Wassernutzung in Verbindung mit Ökosystemleistungen und der Ernährungssicherung in Westafrika. Ein Kompetenzzentrum in Ouagadougou, Burkina Faso, bündelt die Forschungsarbeiten und berät Politiker, Vertreter aus der Wirtschaft und die Bevölkerung.

Benin, Burkina Faso, Gambia, Ghana, Niger und Togo haben WASCAL bestätigt

Die Initiative zur Gründung von WASCAL ging vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit den Ministerien und Regierungen der zehn beteiligten westafrikanischen Staaten aus. Neben den Staaten Benin, Burkina Faso, Gambia, Ghana, Niger und Togo, die ihre offizielle Anerkennung bereits mitgeteilt haben, sind Elfenbeinküste, Mali, Nigeria und Senegal an WASCAL beteiligt. 2010 begann die gemeinsame Planungsphase, 2012 die Umsetzungsphase. WASCAL wird vom BMBF bis 2016 mit insgesamt 50 Millionen Euro gefördert. Neben den westafrikanischen Partnern sind Forschungseinrichtungen aus ganz Deutschland beteiligt. Die Koordination der Deutschen Partner liegt beim Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn.

Kontakt:
Jelana Vajen
Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit WASCAL
Tel.: 0228-73-4949
press@wascal.org

Weitere Informationen unter: www.wascal.org